Als Bewerberin tun Sie jedoch gut
daran, sich mit den typischen Vorurteilen auseinanderzusetzen, die man Ihnen
von Arbeitgeberseite (beabsichtigt oder nicht, bewußt oder
unbewußt) entgegen bringt: Frauen sind typischerweise...
kompliziertere Menschen (jedenfalls als die Männer). Sie sind (oftmals)
wenig rational oder vernunftbetont, sehr emotional bis hysterisch veranlagt,
schwach (physisch und psychisch) aber auch herrschsüchtig (vor allem
Mütter), besitzergreifend, neidisch,eifersüchtig, launisch, oftmals
scheinbar grundlos depressiv, lieben Klatsch und Tratsch, sind aufopfernd bis
selbstquälerisch, eigentlich konfliktscheu und dennoch auch wieder nahezu
streitsüchtig. Sie sind technisch unbegabt, haben "nahe am Wasser
gebaut" und werden bei Auseinandersetzungen schnell unsachlich. Im großen
und ganzen sind sie unzuverlässig, passiv, manchmal sogar unordentlich,
aber eitel. Vieles davon hat nur eine bedingte Bedeutung für die
Arbeitswelt, einiges aber hat, fest etabliert in den Köpfen von
männlichen Arbeitsplatzvergebern, verheerende Folgen für den
Entscheidungs- und Auswahlprozeß, wenn es um Sie als Bewerberin geht.
Jürgen Hesse / Hans Christian Schrader: Erfolgreiche
Berufsstrategien für Frauen, Franfurt a. M. 1993 |
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